Několik dat o osudu bobrů v jižních Čechách [Einige Angaben über das Schicksal der Biber in Südböhmen]

Stránky 9–14
Citace KOKEŠ, Otakar. Několik dat o osudu bobrů v jižních Čechách [Einige Angaben über das Schicksal der Biber in Südböhmen]. Lynx, nová série. Praha: Národní muzeum, 1962, 1(1), 9–14. ISSN 0024-7774 (print), 1804-6460 (online). Dostupné také z: https://publikace.nm.cz/periodicke-publikace/lnsr/1-1/nekolik-dat-o-osudu-bobru-v-jiznich-cechach-einige-angaben-uber-das-schicksal-der-biber-in-sudbohmen
Lynx, nová série | 1962/1/1

Nach den historischen Dokumenten ist der Biber in Südböhmen, und wahrscheinlich auch in anderen Gegenden Böhmens und Mährens in der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts gänzlich ausgestorben. Später wurden Versuche mit der künstlichen Zucht, und zwar in den südböhmischen Schwarzenbergschen Grossgütern wiederholt unternommen. Im Archiv der Stadt Böhmisch Krumau finden wir Wildabschussurkunden, welche von diesen Grossgütern im Laufe von mehreren Jahrhunderten auf Grund der Forst-, Jagd- und Fischereiberichte sowie Rechnungen sorgfälltig geführt wurden. Die Abschussverzeichnisse des früheren Herrschaftsgutes Hluboká, welche seit Ende des XVII. Jh. lückenhaft und seit der zweiten Hälfte des XVIII. Jh. systematisch gefuhrt wurden, enthalten zwar die Rubrik über den Biber, die jedoch leer ist. Die einzige Ausnahme bildet das Jahr 1841, wo in der Gegend von Hluboká 1 Biber erjagd wurde. In den gleichen Abschusslisten aus dem gew. Grossgut Böhmisch Krumau, die seit Anfang des XVII. Jh. geführt wurden, gibt es Eintragungen über Vibererjagung nur i.d.J. 1803 (1 Stück), 1804 (2 Stück) und 1805 (4 Stück). Wahrscheinlich handelt es sich um die Biber aus der künstlichen Zucht in Červený Dvůr bei Böhmisch Krumau, welche seit 1773 bis 1848, bzw. 1849 gehalten wurde. Die Jagdstatistik des gew. Grossgutes Wittingau wurde seit 1614–15 systematisch geführt. Aus ihr ersehen wir, dass dort i.d.J. 1616 3 Biber, 1626 1 Biber, 1627 4 St., 1631 3 St., 1635 5 St., ferner je 1 Stück i.d.J. 1640 und 1643, je 2 Stück i.J. 1642 erbeutet wurden. Die Jagdstatistik setzt zwar dann fort, sie enthält jedoch bis z.J. 1665 kein Biberwild. Seit diesem Jahre wurden wieder Jagderfolge von Biber vermerkt, und zwar bis z.J. 1725 folgenderweise; je 1 Stück i.d.J. 1669, 1675, 1677, 1679, 1681, 1689. 1692, 1696, 1700, 1717, 1719, 1720 und 1725; je 2 Biber i.d.J. 1665, 1666, 1667, 1678, 1701, 1715 und 1716; je 3 Stück i.d.J. 1676, 1684; 4 Stück i.J. 1674 und 5 Stück i.J. 1686. Dann setzen die Jagderfolge aus und man findet sie Wieder i.J. 1824, also fünfzehn Jahre nachdem der Biber in der Gegegnd Wittingau erneut ausgesetzt wurde. Biberjagung von je einem Stück finden wir noch i.d.J. 1824, 1828, 1831, 1836, 1841, 1842, 1847, 1853, 1855, 1856, 1862 und 1865, ferner von 2 Stück i.J. 1840, von 3 Stück i.J. 1833 und 4 Stück i.J. 1835. In den Dokmenten des gew. Grossgutes Winterberg erscheint der Biber überhaupt nicht und die letzten wurden in den Abschusslisten des gew. Grossgutes Jindřichův Hradec eingetragen. Da gegen Ende des XVII. Jh. unter den durch die Grossgütter ausgezahlten Entlohnungen kein Abschussgeld für der Biber vorkommt und in den vom Prof. Zíbrt zusammengefassten schriftlichen Dokumenten keine Erwähnung über dieses Nagetier zu finden ist, ist anzunehmen, dass sein Vorkommen bei uns in der Zeit des Afschwungsder Teichwirtschaft des Renaissance-Grossgutes im XV. u. XVI. Jh. ernsthaft bedroht wurde. In den wirtschaftlichen Instruktionen dieses Grossgutes wurde die Ausrottung von Bibern direkt angeordnet. Die späteren Akklimatizationsversuche sind nicht nur wegen Überschwemmungen und Ausrottung, sondern wahrscheinlich auch infolge von Krankenheiten erfolglos geblieben.

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